Der Jahresplan für 2020 sah als Fortsetzung der Stoffdiät vor, weiterhin bewußt mit dem Vorrat umzugehen und Einkäufe kritisch zu hinterfragen. Des weiteren war geplant, dass der Stoffvorrat nach Möglichkeit etwas schrumpft und insbesondere die älteren Stoffe verarbeitet werden. Es sollten:
- Lücken in der Garderobe gezielt aufgefüllt bzw. die Garderobe mit Augenmaß ergänzt und
- bewährte Stücke, die nicht mehr getragen werden können, ersetzt werden.
- Zusätzlich war geplant, jede Woche einen Stoff oder ein UFO oder eine Reparatur anzugehen.
Von den UFOs haben es nur einige bis zur Fertigstellung geschafft. Da muss definitiv weiter dran gearbeitet werden. Aber der Stapel ist immerhin kleiner geworden. Übrig geblieben ist ein Probekleid, Stricksachen und alle Nicht-Kleider-UFOs. Reparaturen gab es auch reichlich in allen Lebensbereichen und erfreulicherweise sammeln die Kinder inzwischen kaputte Sachen ein und bringen sie zur Reparatur vorbei statt die Einzelteile zu verbummeln.
Die Zielsetzung mit dem Ersatz von Bewährtem bzw. vom Auffüllen hat dagegen recht gut geklappt. Gerade die Hosen, die lang- und kurzärmeligen Shirts sowie Unterwäsche/Schlafwäsche werden reichlich getragen. Da konnten viele Lücken gefüllt werden, die sich aus abgetragener Kleidung oder Kleidungsgewohnheiten ergeben hatten.
Nach meinen Notizen hat der Vorrat insgesamt trotz einiger Stoffeinkäufe um rund 40 m abgenommen. Dabei sind vor allem Oberbekleidung für mich und die Kinder, zwei Jacken und Unterwäsche entstanden. Auch ein neuer Bettbezug hat sich untergemogelt. Einige ältere Streichelstoffe sind dabei ebenfalls verarbeitet wurden. Die Neuzugänge sind teilweise schon verarbeitet bzw. stehen für die nächsten Monate auf der Liste. Nachdem vor jedem Einkauf der Vorrat nach brauchbaren Stoffen durchforstet wird, machen sich die ersten Lücken bemerkbar. Vor dem Auffüllen will ich jedoch noch etwas abwarten, inwieweit hierzu wirklich Bedarf besteht.
Ursprünglich waren die Stoffe im Schrank nach Stoffart getrennt. Für die Projektplanung suche ich jedoch oft bestimmte Farben heraus und versuche direkt Kombinationspartner zu finden. So ist sichergestellt, dass sich das Kleidungsstück in die Garderobe einfügt bzw. mindestens ein vollständiges Outfit entsteht. Insbesondere für die Jüngste stelle ich immer Kombistapel zusammen, damit die jeweilige Garderobe unter Berücksichtigung des Bestandes nach Möglichkeit zusammenpasst ohne gleich einfarbig zu sein. Dafür erwies sich die bisherige Ordnung als unbefriedigend. Also sind die Stoffe jetzt unbeachtet der Art nach Farbe sortiert. Lediglich die Wollstoffe sowie einzelne Sonderstoffe sind auf getrennten Stapeln. Direkt am Arbeitsplatz sind im direkten Blickfeld einige Stoffe gelagert, die zur kommenden Jahreszeit bzw. schon geplanten Projekten passen. Diese sind ebenfalls nach Farbe sortiert und zusätzlich nach Damenkleidung und Rest. So hat die Planung viel mehr Freude gemacht und es haben sich wesentlich mehr Anregungen ergeben.
Für 2021 stehen etwas konkretere Pläne an:
- Ich benötige weiterhin mehr arbeitstaugliche Kleidung insbesondere für die heißen Tage und etwas förmlichere Anlässe. Für die Oberteile sind erste Schnitte in der engeren Auswahl. Der letzte Sommer hat gezeigt, dass hierfür noch etwas mehr Outfitplanung erforderlich ist, um eine sinnvolle Sommergarderobe zu erhalten. Ziel ist es möglichst viele einfache Kombinationen zu erhalten.
- Des weiteren steht ein Hosenanzug auf dem Wunschzettel. Vor allem der Blazer mit Probemodelle(n) und Stoffsuche dürfte viel Zeit verschlingen.
- Es soll Unterwäsche mit Ausnahme von BHs entstehen. Also Slips, Hemden und ggfs. Bralettes. Letztes Jahr habe ich endlich wieder angefangen, einige Schnitte zu testen und kann nach einigen Anpassungen in Serie gehen. Die notwendigen Stoffe und Gummiberge sind schon da. Gerade bei den Oberteilen war die Hemmschwelle und der Frust sehr hoch, da sich über den Monat teilweise recht extrem die Oberweite ändert und auch sonst übers Jahr nichts konstant bleibt. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich ein paar Lösungen gefunden habe, solange ich um das BH-Nähen einen Bogen mache.
- Für die Kinder sind nur wenige Kleidungsstücke für die nächste Zeit eingeplant. Die Jungs haben sich ein paar T-Shirts bestellt und dafür passende Stoffe im Laden ausgesucht. Fürs Tochterkind sind schon wieder Hosen fällig.
Trotz der positiven Entwicklung gibt es weiterhin Stoffe und Kleidungsstücke, die immer wieder zurück in den Schrank wandern. Irgendwie passte immer etwas nicht. Manchmal liegt es am Schnitt, manchmal an der Kombi. Weil es gerade nicht zur Tagesplanung passt, sich nicht schnell kombinieren lässt, übersehen wird, eh immer das selbe getragen wird oder irgendetwas stört. ….Manchmal ist es jedoch eher ein Meeeh-Gefühl. Also wurden alles mögliche nochmal geprüft. Einige Kleidungsstücke liegen auf dem Stapel zur Überarbeitung. Einige werden aussortiert aus Qualitätsgründen oder weil sie nicht getragen werden. Meist passt die Farbe nicht bzw. ich sehe darin in dieser Farbe nicht so aus, wie ich gerne würde.
Auch ein größerer Stoffstapel muss uns verlassen. Die Farben passen zwar untereinander gut zusammen aber nicht zu mir. Es hat eine Weile gedauert, die Gründe zu erkennen. Meist waren die Farben zu warm oder zu hell. Manchmal sind es nur Nuancen, die den Unterschied ausmachen. Gerade die Auseinandersetzung mit den Farben war teilweise etwas deprimierend.
Es hilft zumindest bei der Planung für die warmen Tage (Für kalte Tage benötige ich bei all der Heimarbeits/Schul/Kitazeit im Moment keine neue Kleidung). Die Sommergarderobe ist lückenhaft. Inspiration ist das Wort „happy“. Mal sehen wohin es führt.